Grundsätzlich gilt beim Auszugstest:
(A) Eine Spliceverbindung besteht nur aus einem Drahtcrimpbereich. Somit ist ein Fixieren des Spliceverbindung in herkömmlichen Aufnahmen nur bedingt möglich. Ideal bei einer Durchgangsverbindung (6) ist das Fixieren beider Leitungen (3) in entsprechenden Klemmbacken (1 + 2).
Bei Endverbindungen (B) wird die Spliceverbindung in eine passende Aufnahme eingelegt.
Eine V-förmige Aufnahme (C) bietet den Vorteil, dass mehrere Querschnittsbereiche eingelegt werden können. Der Nachteil ist, dass die Auflage an den Crimpflanken (7) nicht optimal ist (rote, gestrichelte Linie) und die Spliceverbindung, beim Auszugstest, aus der Aufnahme rutschen kann. Nur durch einen händischen Eingriff kann die Spliceverbindung in der Aufnahme gesichert werden. Diese Krafteinwirkung kann allerdings zu Messfehlern führen.
Zusätzlich kann die V-Form der Aufnahme den Litzenverbund einklemmen. Die kann ebenfalls zu einem Messfehler führen.
Diese V-förmige Aufnahme (C) ist eine standarisierte Aufnahme die im Lieferprogram der Auszugstester erhältlich ist.
Prozesssicherer für die Messung ist eine auf die Spliceverbindung angepasste Aufnahme (D). Die gestrichelte rote Line zeigt, dass die Auflage an den Crimpflanken (7) erheblich größer ist. Der Crimpkontakt kann, beim Auszug, nicht aus der Aufnahme rutschen. Dadurch ist ein händisches Fixieren des Prüflings in der Aufnahme nicht erforderlich. Und damit entfällt das Risiko von Messfehlern die durch die externe Krafteinwirkung verursacht werden können.
Nachteil: Diese Aufnahme muss, bezogen auf den Querschnitt abgestimmt, angefertigt werden.
Die optische Bewertung des Prüflings:
Wichtiger Bestandteil des Auszugtestes ist die optische Bewertung des Prüflings nach dem Auszugstest.
(1) Die Prüfung ist ok, wenn die Leitung besenförmig abreißt und der geforderte Auszugswert erreicht ist.
(2) Ein „glatter“ Abriss ist ein Zeichen für eine Überpressung des Litzenverbundes. Die Spliceverbindung muss unabhängig von erreichten Auszugswert überprüft werden!
(3) Wird der Litzenverbund, ohne Abriss, aus der Crimpverbindung gezogen bedeutet das, dass die Verpressung nicht ausreichend erfolgt ist. In der Regel wird auch der geforderte Auszugswert nicht erreicht.
Ausnahme: Werden Stahllitzen verarbeitet ist ein Reißen der Einzeldrähte im Litzenverbund unwahrscheinlich. Hier werden bei eine i.O. Crimpung die geforderten Auszugswerte erreicht!
Volker Kratt, KabelForum
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